Ende 2019 hatten die Golfvereine in Niederösterreich rund 28.000 eingeschriebene Mitglieder – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Seine Position als „Golfland Nr. 1“ zeigt Niederösterreich auch mit der Zahl der Anlagen. Derzeit sind zwischen Enns und Leitha sowie zwischen Alpenvorland und oberem Waldviertel 36 Golfplätze bespielbar, die allen Ansprüchen sportlicher Leistungsstärke genügen.

„Selbstdisziplin und korrektes Benehmen sind bei den Golfern schon immer oberstes Gebot. Daher stellen die Abstandsregeln und alle anderen Einhaltungsgebote der Covid 19-Vorschriften für Golfer keinerlei Probleme dar“, teilt Leopold Lechner, Branchensprecher der Fachgruppe der Golf- und Sportbetriebe in der NÖ Wirtschaftskammer, dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Überhaupt sei die Stimmung in der Branche seit der Wiedereröffnung am 1. Mai durchaus positiv. „Die Clubs sind aktuell auch gut gebucht, da sich viele Golfer darüber freuen, dass sie sich wieder in der Natur bewegen und ihrem Hobby nachgehen dürfen“, so der Branchensprecher.

Laut Lechner ist Golf aber vor allem für die regionale Wirtschaft, insbesondere den Tourismus ein Thema. „Wie schon die Jahre zuvor konnte man feststellen, dass der Golfsport eine der wichtigsten Säulen des Tourismus ist. Denn er bringt Regionen, welche von städtischen Ballungszentren doch weit entfernt sind, eine nachweislich hohe Wertschöpfung. Bei vielen Golfplatzbetrieben entstehen dadurch 10 bis 25 oder noch mehr Arbeitsplätze direkt am Golfplatz. Zusätzlich profitieren davon ebenfalls Nahversorger und Zimmervermieter“, so der Branchensprecher, der in Zöbern den „Golfclub Eldorado & Countryclub Bucklige Welt“ betreibt.

Stimmung für den Golfsport scheint auch die aktuelle Corona-Entwicklung gemacht zu haben. „Obwohl repräsentative Zahlen noch fehlen, lassen die Neuzugänge in einzelnen Betrieben erkennen, dass Personen aus anderen Sportarten zum Golf wechseln. Diese Personen können von Mannschaftssportarten kommen, aber auch aus anderen Bereichen, wo nicht so viel Platz und so viel Aktivität in der Natur möglich ist“, betont Lechner. Er unterstreicht, dass der Golfsport „bereits für eine breite Personengruppe nach den jeweiligen Clubbedingungen unkompliziert zugänglich geworden ist.“ Der jährliche Mitgliedsbeitrag bewegt sich zwischen 220,- und 1.500,- Euro.

„Und noch etwas sollte die Menschen, die jetzt viel Zeit drinnen verbracht haben, zu dieser Sportart bringen“, meint Leopold Lechner, der damit Gesundheit und körperliche Ertüchtigung im Auge hat: „Bei einer 18-Loch-Golf-Runde legt man durchschnittlich 8.000 bis 10.000 Meter zurück. Dabei werden in knapp fünf Stunden zwischen 700 und 2.500 Kalorien durch die sanfte regelmäßige Bewegung in hügeliger Landschaft verbrannt. Das Herz, die Muskeln und der Kreislauf werden gestärkt, Stress reduziert, was insgesamt zum Gewichtsabbau beiträgt.“

Fotos: Imre Antal