Ein 52-jähriger Beschuldigter vom Überfall am 23. September 2018 wurde mittlerweile vom Landesgericht Korneuburg zu einer 11-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Ein 34-jähriger Beschuldigter vom Überfall am 18. Juli 2019 wurde vom Landesgericht Korneuburg zu einer 9 ½-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Beide Urteile sind rechtskräftig. Der gestohlene Schmuck wurde vorerst nicht aufgefunden.

Das 64-jährige weibliche Opfer erstattete im Juni 2020 Anzeige auf der Polizeiinspektion Gänserndorf, dass Schmuckgegenstände, die ihr bei Überfällen am 23. September 2018 und am 18. Juli 2019 (Die Landespolizeidirektion NÖ berichtete dazu) in ihrem Wohnhaus in Gänserndorf geraubt worden waren, auf einer Internetplattform zum Verkauf angeboten würden.

Nach der Anzeigenerstattung übernahmen Bedienstete des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Raub, wieder die Amtshandlung und konnten einen 27-Jährigen aus Wien ausforschen und am 27. Juli 2020 mit der Unterstützung von Kräften des Einsatzkommandos Cobra in Wien festnehmen. Der Mann soll unmittelbar vor einem weiteren Schmuckverkauf gestanden sein. In weiterer Folge konnte auch seine 23-jährige polnische Freundin als seine mutmaßliche Komplizin ausgeforscht werden. Bei einer Hausdurchsuchung an der Wohnadresse des 27-Jährigen konnten zahlreiche Schmuckgegenstände aus den beiden Homeinvasions zum Nachteil der 64-Jährigen aufgefunden und sichergestellt werden. Der 27-Jährige und die 23-Jährige zeigten sich umfassend geständig und sollen die Schmuckgegenstände von einer 26-Jährigen aus Wien zum Verkauf erhalten haben. Den daraus erzielten Geldbetrag sollten die beiden der 26-Jährigen aushändigen. Sie konnte ebenfalls noch am 27. Juli 2020 durch Bedienstete des Landeskriminalamtes Niederösterreich angetroffen und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien festgenommen werden. Die Polizeibediensteten konnten wieder einen Teil des geraubten Schmuckes sicherstellen. Sie sei eine Bekannte der beiden aufgrund von Homeinvasion Inhaftierten und habe den geraubten Schmuck zur Aufbewahrung erhalten.

Der 34-jährige bereits wegen Raubes Verurteilte zeigte sich bei weiteren Vernehmungen geständig, die Homeinvasion am 18. Juli 2019 unter detailliertester Anleitung des 52-jährigen wegen Raubes Verurteilten durchgeführt zu haben. Den erbeuteten Schmuck habe er der 26-jährigen Beschuldigten zur Aufbewahrung bzw. späteren Veräußerung überlassen.

Die drei wegen des Verdachts der Hehlerei Beschuldigten zeigten sich ebenfalls geständig. Der 27-Jährige und die 26-Jährige wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert. Die 23-Jährige wurde der Staatsanwaltschaft Korneuburg angezeigt. Bei den umfangreichen Ermittlungen stellten die Polizeibediensteten große Teile des geraubten Schmucks in der Höhe eines niedrigen siebenstelligen Eurobetrags sicher.
Fotos: LPD N