„Das Weinviertel zeigt Flagge“

Kultur

Weinviertel-Tag 2020

„Das Weinviertel zeigt Flagge“

16. Jun. 2020 | Stockerau

Seit dem heutigen „Weinviertel-Tag“ ist das gesamte Weinviertel in Orange gehüllt. Landtagspräsident Mag. Karl Wilfing, der Pate des Projekts „Regionsbewusstsein Weinviertel“, war persönlich on tour in den vier Weinviertler Bezirken: Korneuburg, Mistelbach, Hollabrunn und Gänserndorf, um in fünf ausgewählten Gemeinden die Weinviertel-Fahnen zu hissen.

Die 1. Station war die mit 17.000 EinwohnerInnen größte Stadt des Weinviertels: Stockerau im Bezirk Korneuburg

Das Projekt „Regionsbewusstsein Weinviertel“ trägt vor allem zur Stärkung der regionalen Identität in der gesamten Bevölkerung des Weinviertels bei. Die Verbundenheit der Einwohnerinnen und Einwohner zum Weinviertel wird gestärkt und das Selbstbewusstsein der Weinviertler Bevölkerung, die zum Multiplikator der „Marke Weinviertel“ wird, erfährt eine Steigerung.

Getragen wird diese Initiative von den vier LEADER-Regionen des Weinviertels sowie Weinviertel Tourismus für die 122 Gemeinden mit aktuell rund 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Die Weinviertlerinnen und Weinviertler können zurecht stolz auf ihr Weinviertel sein, denn es gibt hier alles, was das Leben lebenswert macht. Wirtschaftlich, kulturell und landschaftlich ist das Weinviertel einzigartig. Nicht zuletzt gibt es hervorragenden Wein. Gerade mit dem Weinviertel DAC, dem qualitätsvollen Grünen Veltliner mit dem typischen Pfefferl, der weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt und beliebt ist, wurde ein Meilenstein gesetzt. Die Kellergassen - „Dörfer ohne Rauchfang“ - sind ein unschätzbares Kulturgut mit ganz speziellem Flair. In Niederösterreich gibt es 1.107 Kellergassen mit 36.857 Gebäuden in 181 Gemeinden, dreiviertel davon im Weinviertel.

Die sanfte Hügellandschaft des Weinviertels lädt zum Radfahren und Entspannen ein. Das fruchtbare Land des Weinviertels ist eines der ältesten Siedlungsgebiete Österreichs. Der älteste Weinort Österreichs liegt natürlich auch im Weinviertel - in Stillfried-Grub wurden 3.000 Jahre alte Kerne kultivierter Trauben gefunden. Die Bernsteinstraße ist ein Begriff für sich. Weiters verfügt das Weinviertel über das größte Niederwildvorkommen Europas. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde auch mit dem Anbau von Marillen begonnen, sodass das Weinviertel in der Zwischenzeit zu den größten Anbaugebieten Österreichs gehört. Das Marchfeld ist nach wie vor die Kornkammer und der Gemüsegarten Österreichs. Und auch so manche österreichische Biersorte entsteht aus Weinviertler Braugerste. Das Weinviertel ist die Heimat der „genussvollen Gelassenheit“.

Was das Weinviertel alles zu bieten hat, ist vielen aber immer noch nicht bewusst. Um dieses Bewusstsein zu steigern, gibt es das Projekt „Regionsbewusstsein Weinviertel“, das mit dem Weinviertel-Tag sichtbar vor den Vorhang tritt.

Die 2. Station war der Buschberg, der mit 491 m ü. A. höchste Punkt des Weinviertels, in der Gemeinde Gnadendorf im Bezirk Mistelbach.

Ein Tag ganz im Zeichen des Weinviertels

Am Weinviertel-Tag wurde das gemeinsame Durchstarten nach dem Corona-Lockdown nun auch in allen Weinviertler Gemeinden sichtbar gemacht. Seit dem 15. Juni weht vor jedem Gemeindeamt, jedem Rathaus und an frequentierten Plätzen der Region die Weinviertel-Fahne. Einzelne Gemeinden wurden von Projektparte Landtagspräsident Karl Wilfing besucht, um gemeinsam die Weinviertel-Fahne aufzuziehen:

· In der größten Stadt des Weinviertels, in Stockerau im Bezirk Korneuburg, wurde die Weinviertel-Fahne zuerst in feierlichem Rahmen direkt vor dem Rathaus gehisst. Dabei konnte vor allem die hohe Lebensqualität in den Weinviertler Gemeinden hervorgehoben werden.

· Auf dem Buschberg, der höchsten Erhebung des Weinviertels in der Gemeinde Gnadendorf im Bezirk Mistelbach, weht seit dem Weinviertel-Tag auch die Weinviertel-Fahne. Mitten im Naturpark Leiser Berge gelegen kann hier die Naturlandschaft des Weinviertel bestaunt und bei vielen Freizeitmöglichkeiten auch genutzt werden. Eine weitere Besonderheit sind die Zeugnisse einer frühzeitigen Besiedelung die durch archäologische Funde bestätigt sind.

· In Hadres im Bezirk Hollabrunn, wo sich die längste Kellergasse der Welt befindet, stand das Weinviertler Brauchtum, der Wein und das einzigartige Kulturgut Kellergasse im Fokus beim Hissen der Weinviertel-Fahne.

· In der Bezirkshauptstadt Mistelbach wurde auf dem Weinviertel Rastplatz (bei Hüttendorf) besonders die Gastfreundschaft thematisiert - vielfältige Angebote laden sowohl Einheimische als auch Gäste zu abwechslungsreichen Aktivitäten ins Weinviertel ein.

· Das Weinviertler Handwerk und die verarbeiteten Produkte wurden bei der letzten Station in Strasshof im Bezirk Gänserndorf, begleitet von den Köstlichkeiten der Strasshofer Traditions-Bäckerei Geier, besprochen.

Neben den Aktivitäten an den fünf Standorten ist der Weinviertel-Tag auch Startschuss für eine breite Palette an Maßnahmen um Bewusstsein für das Weinviertel bei allen Bewohnerinnen und Bewohnern zu schaffen:

· Die 122 Gemeinden des Weinviertels präsentieren sich ab sofort explizit als Weinviertler Gemeinden, denn neben der Fahne werden auch der Webauftritt und das Briefpapier in den Weinviertel-Look getaucht. Ganz unter dem Motto „Wir sind Weinviertel“.

· Und ab sofort kann man sein Facebook-Profilbild im Weinviertel-Look branden und zeigen wohin „ihr oder sein Herz“ gehört. Der Titel des Profilbildes lautet dann: „Mein Herz schlägt für das Weinviertel!“

· Weinviertel-Luftballons wurden in den Gemeinden verteilt und die Bevölkerung wurde eingeladen, die Luftballons steigen zu lassen. Jeder, der ein Foto vom Steigen des Luftballons schickt bzw. einen gestrandeten Luftballon findet, kann einen Weinviertel-Hut gewinnen. Auch Landtagspräsident Karl Wilfing und die jeweils anwesenden Bürgermeister ließen an ausgewählten Standorten gemeinsam Luftballons steigen.

· Die Weinviertel-Fahne als Bastelvorlage für Kinder wurde an alle Kindergärten und Volksschulen im Weinviertel geschickt und zieren ab heute Eingangsbereiche, Schulfenster und Gartenzäune der Kindergärten und Volksschulen der Region.

· Die vielen „Gesichter“ des Weinviertels wurden vor den Vorhang geholt.

„Regionalität wird immer wichtiger in einer globalisierten Umwelt, das hat uns die Corona-Pandemie gezeigt. Nützen wir diese Chance der Bewusstseinsbildung für unser Weinviertel und leben wir das Weinviertel indem wir uns hier noch mehr verankern durch regionalen Einkauf, die bewusste Teilnahme an traditionellen Veranstaltungen und dem bewussten Erleben der genussvollen Gelassenheit in unserer einzigartigen Heimat Weinviertel. Leben wir gemeinsam den Weinviertel-Spirit, um das Bewusstsein für das Weinviertel nach innen und außen zu steigern, denn das Weinviertel verfügt über Strahlkraft, ist einzigartig und ich bin stolz auf die vielen Errungenschaften wie z.B. dem hervorragenden Wein bis zum innovativem Unternehmergeist. Deshalb ist es auch wichtig, dass wir Flagge zeigen und uns sichtbar machen“, betonte Landtagspräsident Karl Wilfing, der sein Facebook-Profilbild seit heute auch unter den Titel „Mein Herz schlägt für das Weinviertel“ gestellt hat, zum Abschluss.

„Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass wir Weinviertler auch in Krisenzeiten zusammenhalten,“ sind sich alle Teilnehmer an allen Stationen einig.

Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Region von Stockerau bis Hagenbrunn

Der Tagesablauf im Detail:


Die 1. Station war die mit 17.000 EinwohnerInnen größte Stadt des Weinviertels: Stockerau im Bezirk Korneuburg.

Hier standen die hohe Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger, der attraktive Lebensraum des Weinviertels - der auch viele Zuzügler in die Region lockt - und die Nähe zu Wien im Vordergrund.

Das Weinviertel liegt mitten in Zentraleuropa und ist Knotenpunkt zwischen Wien, Brünn und Bratislava mit rund 3 Millionen Menschen. Die attraktive Region bietet eine lebendige Dorfgemeinschaft mit einem vergleichsweise hohen Sicherheitsgefühl sowie vielfältigen Freizeitangeboten. Es kombiniert die Nähe zum Ballungsraum Wien mit einem ländlich geprägten Lebensraum.

In den 122 Gemeinden der LEADER-Regionen liegen unterschiedliche Dynamiken in der Bevölkerungsentwicklung vor. Manche Gemeinden wachsen aufgrund des enormen Zuzugs aus Wien extrem rasch, andere Gemeinden haben sich in den letzten Jahrzenten fast halbiert. Mit verschiedenen Maßnahmen setzen hier die LEADER-Regionen an, um dem demografischen Wandel in den Gemeinden zu begegnen.

Stockerau hat es geschafft, als unsere größte Stadt des Weinviertels trotzdem die soziale Nähe und Verbundenheit zu erhalten.

Das Motto hier lautete deshalb: „Unser Weinviertel ist Stadt am Land.“

Die 2. Station war der Buschberg, der mit 491 m ü. A. höchste Punkt des Weinviertels, in der Gemeinde Gnadendorf im Bezirk Mistelbach.

Hier wurden die Themen einzigartige Landschaft mit besonderem Naturraum, lange zurückreichende Geschichte (Ur- und Frühgeschichte) und das breite Freizeitangebot zur Naherholung für die Bevölkerung in den Mittelpunkt gerückt.

Die Topografie des Weinviertels ist sanft hügelig und von Weite geprägt. Typisch für unser Weinviertel sind seine vielfältigen und artenreichen Landschaften, vom Trockenrasen - wie im Naturpark Leiser Berge - bis zu Augebieten mit unberührten Flusslandschaften. Ideal auch um seine Freizeit erholsam in der Natur zu genießen – beim Wandern, Radfahren oder Kanupaddeln.

Die nachgewiesene Besiedelung des Weinviertels erfolgte schon vor 40.000 Jahren. Das fruchtbare Land des Weinviertels ist eines der ältesten Siedlungsgebiete Österreichs. Miteinander wird unser Weinviertel mit Verantwortung und innovativen Ideen weiterentwickelt, um aus der gemeinsamen Vergangenheit heraus zukunftsfit zu bleiben. Das Motto hier: „Unser Weinviertel und seine Wurzeln.“

Die 3. Station war die Kellergasse in Hadres im Bezirk Hollabrunn, die mit einer Länge von 1.600 Metern sowie 400 Kellern und Presshäusern die längste Kellergasse der Welt ist.

Hier wurden die Themen Kulturgut Kellergasse, der unverkennbare Wein, das Weinviertler Brauchtum und das Weinviertel als Zuhause vieler Künstler in den Fokus gerückt.

Ein Alleinstellungsmerkmal des Weinviertels sind unsere typischen Kellergassen. Im Weinviertel gibt es nicht nur die längste Kellergasse der Welt, sondern auch die größte Ansammlung von Weinkellern in vielen liebevoll gestalteten Kellergassen – so hat Niederösterreich 1.107 Kellergassen mit 36.857 Gebäuden in 181 Gemeinden, dreiviertel davon befinden sich im Weinviertel. Unsere Kellergassen, die auch liebevoll als die Dörfer ohne Rauchfang bezeichnet werden, sind ein unschätzbares Kulturgut mit einem speziellen Flair. Die G´schichten und G´schichtln über Kellergassen, Keller und den Wein werden von vielen Kellergassenführerinnen und -führern unter die Leut´ gebracht.

© Leader Region Weinviertel Ost/Christine Filipp

Namengebend für das Weinviertel ist der Wein. Mit 13.800 ha ist das Weinviertel auch das größte Weinbaugebiet Österreichs. Die Leitsorte des Weinviertels ist der Grüne Veltliner, der als Weinviertel DAC – jener Grüner Veltliner mit dem beliebten „Pfefferl“ - mittlerweile im In- und Ausland einen hohen Bekanntheitsgrad genießt und auch ein gefragtes Exportprodukt aus unserer Region ist.

Einen hohen Stellenwert für die Weinviertlerinnen und Weinvietler hat auch das heimische Brauchtum. Erst im Oktober 2019 wurden das „Ladumtragen“ der Mistelbacher Hauerzunft und „In d´ Grean geh´n“, zwei urtypische, Weinviertler Bräuche, in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Und auch viele Künstler wissen das Weinviertel und seine Ausprägungen zu schätzen und zu lieben und sind hierhergezogen oder wohnen geblieben. Wie Alfred Komarek und Peter Turrini, Eva Rossmann, Heinz Cibulka und Hermann Nitsch, Karl Korab, die Liste ist endlos.

Das alles sind viele Gründe zu feiern, darum wurde auf das Weinviertel und seine Kellergassen mit einem Achterl Weinviertel DAC angestoßen. Und wo schmeckt Wein besser als in einer Kellergasse?

Das Motto hier hieß: „Unser Weinviertel ist Kellergasse und Genuss!“

Die 4. Station war der Weinviertel-Rastplatz - direkt am Weinviertler-Hauptradwege-Netz gelegen - in der Bezirkshauptstadt Mistelbach.

Vom Tourismus im Weinviertel mit den vielen Ausflugsmöglichkeiten für Gäste, über das bunte Freizeitangebot bis zu den kulturellen Highlights reichte die Themenpalette beim Hissen der Weinviertel-Fahne am Rastplatz in Mistelbach.

© Leader Region Weinviertel Ost/Christine Filipp

Das Weinviertel hat die Chance, sich als Gegenpol zum Großstadt-Tourismus zu platzieren, wo der Massentourismus keinen Einzug findet und die ländliche Idylle im Vordergrund steht. Die Gäste fühlen sich im Weinviertel willkommen! „Die Initiative ‚Regionsbewusstsein Weinviertel‘ kann unsere Region touristisch enorm stärken. Wenn sich die Bevölkerung mit der eigenen Region identifiziert und Einwohner zu Multiplikatoren der Marke Weinviertel werden, spüren dies auch Gäste und Urlauber“, ist sich LAbg. Kurt Hackl, Aufsichtsratsvorsitzender der Weinviertel Tourismus GmbH, sicher.

Das attraktive und vielfältige Angebot begeistert aber oft nicht nur die Gäste, die das Weinviertel besuchen, auch die Bevölkerung erfreut sich an den spannenden Ausflugszielen für Jung und Alt.

Und auch kulturell hat das Weinviertel vieles zu bieten. Die Schlösser, Kirchen, Festsäle und Open-Air-Bühnen des Weinviertels bieten Kulturinteressierten außergewöhnliche Musical-Inszenierungen, exzellente Klassik-Erlebnisse, beeindruckende Ausstellungen oder hochkarätige Theateraufführungen.

Das Motto hier: „Unser Weinviertel ist Gastfreundschaft.“

Die 5. und letzte Station des Weinviertel-Tages war die Bäckerei Geier in Strasshof im Bezirk Gänserndorf wo Weinviertler Handwerk auf regionale Produkte trifft.

Nach dem Aufziehen der Weinviertel-Fahne bei der Oldtimer-Lokomotive in Strasshof standen bei einer abschließenden Runde die Themen familiengeführte Wirtschaftsbetriebe im Weinviertel sowie die regionalen Produkte im Mittelpunkt.

Die letzte Station des Weinviertel-Tages: Strasshof

Nach einer Führung durch die kurz vor der Fertigstellung stehende neue Backstube wurden Handwerks- und Wirtschaftsbetriebe, die regionale Produkte verwenden und herstellen, vorgestellt.

Das Weinviertel hat noch viele familiengeführte Betriebe in unterschiedlichen Bereichen sowie eine traditionsreiche Nahrungs- und Genussmittelproduktion quer durch die breite Produktpalette des Weinviertels. Ein wichtiges Ziel ist es, den Pioniergeist, die Innovationskraft und Kreativität der landwirtschaftlichen Betriebe, familiengeführten Unternehmen und der Beschäftigten in den Weinviertler Betrieben sichtbar zu machen.

Das Weinviertel ist ein fruchtbares Land, es gilt als die Kornkammer und der Gemüsegarten Österreichs. Neben dem Grünen Veltliner wird das Marchfelder Gemüse und der Spargel, die Erdäpfel, Zwiebel, Kürbisse aber auch das Getreide zur Brotherstellung oder die Braugerste aus dem Weinviertel in ganz Österreich geschätzt.

Bei der Bäckerei Geier werden 80 % der Rohstoffe aus einem Umkreis von 50 km bezogen. Das Getreide kommt natürlich aus dem Marchfeld. Für den hohen Anteil an regionalen Rohstoffen wurde Geier mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet. Die Familie Geier ist eine nachhaltige Vorzeige-Bäckerei, die das Weinviertel und die Regionalität leben wie unzählige andere Betriebe auch.

Das Motto hier: „Unser Weinviertel lebt und is(s)t Regionalität!“

Bürgermeister Ludwig Deltl mit Erika und Gerald Geier

Hintergrundinformationen

Unser Weinviertel

Das Weinviertel, im nordöstlichen Niederösterreich gelegen, wird altertümlich auch vielerorts als das „Viertel unter dem Manhartsberg“ bezeichnet. Mit einer Fläche von 4.200 km² ist es eines der vier geografischen Viertel von Niederösterreich. Die Grenzen des Weinviertels verlaufen im Osten entlang der Staatsgrenze von Österreich zur Slowakei, die durch die March gebildet wird.

Im Norden grenzt das Weinviertel an die Tschechische Republik, wo die Thaya die Grenze bildet. Der Manhartsberg stellt die Grenze zum Waldviertel im Westen dar. Im Süden grenzt das Weinviertel an das Bundesland Wien sowie an das Most- und an das Industrieviertel, hier wird die Grenze von der Donau gebildet. Die Bezirke Mistelbach, Gänserndorf, Korneuburg, Hollabrunn sowie der Gerichtsbezirk Kirchberg am Wagram des Bezirkes Tulln und Teile der Bezirke Horn und Krems gehören dem Weinviertel an.

Namensgeber ist der Wein.

Geprägt ist das Weinviertels, sowohl landschaftlich als auch in der landwirtschaftlichen Produktion, vom Wein. Wer durch das Weinviertel fährt, entdeckt ihn an vielen Orten. Mit 13.800 ha ist das Weinviertel Österreichs größtes Weinbaugebiet. Weingärten und Rebstöcke kennzeichnen die sanfthügelige Landschaft nordöstlich von Wien ebenso wie die malerischen Kellergassen.

Eine vielfältige Landschaft

Das Weinviertel ist eine Landschaft, die vielfältiger nicht sein könnte. Die höchste Erhebung ist mit 491m der Buschberg. Sanfte Hügel erheben sich quer durch die Region und grenzen an das im Süden gelegene Flachland des Marchfelds und entlang der Donau. Einen besonderen Stellenwert für das Weinviertel hat der Löss – ein eiszeitlicher Staub, der durch Westwinde aus den kahlen Kiesfluren des Alpenvorlandes ins Weinviertel getragen wurde. Er lagerte sich in den Niederungen und an den Hängen ab und bildete die Grundlage für das Graben von Kellerröhren sowie die hoch diverse Landwirtschaft und den Weinbau.

Kellergassen: Dörfer ohne Rauchfang

Eine Einzigartigkeit im Weinviertel sind die Kellergassen. Sie gelten als kulturhistorische Besonderheit und prägen seit etwa 200 Jahren das Weinviertel. Die Weinkeller in den Kellergassen wurden früher als Produktions- und Lagerstätten genutzt. Heute wird der Wein in den Weingütern selbst gekeltert, aber an vielen Orten werden die Kellergassen gepflegt und zu besonderen Anlässen wieder zum Leben erweckt.

Heiß umkämpftes Kulturland

Die kulturhistorische Geschichte des Weinviertels geht mehr als 25.000 Jahre zurück. Die günstigen klimatischen Verhältnisse sowie der fruchtbare Lössboden brachte schon etwas später die Ansiedelung der ersten Weinviertler. Aus dieser Zeit stammen die vielerorts bekannten Kreisgrabenanlagen. Die Bronzezeit hinterließ dem Weinviertel einige „Mugeln“ – Grabhügel reicher Fürsten – die heute noch an manchen Orten zu sehen sind. Der wichtige Handelsweg, die Bernsteinstraße, führt entlang der March durch das Weinviertel und verband schon von jeher die Region mit der Ostsee im Norden und der Adria im Süden.

Sowohl der Beginn als auch das Ende der Habsburgermonarchie gehen jeweils auf Schlachten auf Weinviertler Boden zurück. Leider war das Weinviertel immer wieder blutiges Schlachtfeld und Korridor fremder Truppen auf dem Weg nach Wien – dieser Umstand hinterließ auch Spuren in der Persönlichkeit der Weinviertler. Die Jahrzehnte nach den Kriegen sind geprägt durch die Nähe zum Eisernen Vorhang und die damit einhergehende Lage in einem „toten Winkel“ Europas. Die Öffnung der Grenzbalken zu den Nachbarländern Tschechien und Slowakei und der anschließende Beitritt der beiden Länder zur EU verlagerten 2004 das Weinviertel ins Zentrum Europas.

Das fruchtbare Genussland

Aufgrund der Lössböden und des pannonischen Klimas eignet sich das Weinviertel besonders für die Landwirtschaft. Alle Teile der Region sind bekannt für ihre Produktion, vom Retzer Kürbis, über den Marchfelder Spargel, bis zum Laaer Zwiebel, um hier nur einige zu nennen. Aufgrund der großen Getreideanbauflächen könnte das Weinviertel auch als die Kornkammer Österreichs bezeichnet werden.

Die Landwirte des Weinviertels sichern zu einem wesentlichen Teil die Versorgung Wiens und Österreichs mit Getreide, Kartoffeln, Zwiebeln und Gemüse. Einen besonderen Stellenwert im Weinviertel hat allerdings die Weinproduktion. Mit 13.800 ha ist es das größte Weinbaugebiet Österreichs. Die meist angebauten Rebsorten sind: Grüner Veltliner, Weißburgunder, Welschriesling, Zweigelt und Blauer Portugieser. Seit dem Jahre 2003 verhilft der Weinviertel DAC, ein unverkennbarer Grüner Veltliner mit dem beliebten „Pfefferl“, dem Weinviertel auch zu internationaler Bekanntheit.

In der kurz vor Fertigstellung stehenden neuen Backstube wurden Handwerks- und Wirtschaftsbetriebe, die regionale Produkte verwenden und herstellen, vorgestellt.

Das touristische Weinviertel: Genussvolle Gelassenheit

Kulinarische Highlights, malerische Kellergassen und gesellige Weinfeste – das Weinviertel ist ein Ort zum Erholen, Entdecken und Genießen. Die Region im Nordosten Österreichs ist mit der Angebotsentwicklung für weinaffine Gäste auf dem richtigen Weg, was steigende Nächtigungszahlen belegen.

Genussvolle Gelassenheit erleben

Der erhabenen Ruhe der Region des Weinviertels können die Hektik und das rasante Lebenstempo der Gegenwart nichts anhaben. Im Weinviertel herrscht Gelassenheit und diese lässt sich besonders gut mit genussvoller Kulinarik verbinden.

Das Leben in der großen Weinbauregion läuft immer noch im Einklang mit dem Zyklus der Jahreszeiten. Genussvolle Gelassenheit heißt die Devise, Hektik und Gedränge sind hier fehl am Platz. Das Weinviertel ist eine Region, die entdeckt werden will. Demjenigen, der sich Zeit und Lust dafür bewahrt hat, öffnen sich hier wahre Schätze.

Das Weinviertel hat von Ostern bis Weihnachten Saison

Saison hat das Weinviertel von Ostern bis Weihnachten. Im Frühling rund um Ostern erwacht die Region nicht nur landschaftlich sondern auch touristisch und lädt zu „In die Grean gehen“. Die „Grean“ ist ein traditioneller Brauch aus dem Weinviertel und rührt vom biblischen Emmausgang her. Früher unternahmen die Winzer mit ihren Helfern der Vorjahres-Lese am Ostermontag einen Spaziergang ins Grüne, auf Weinviertlerisch „in die Grean“.

„In die Grean“ zu gehen ist längst nicht mehr den Lesehelfern vorbehalten. Aufbauend auf diesem Brauch wird mit einer Weinviertler Winzerpersönlichkeit durch die Weinberge spaziert, der junge Wein und eine g’schmackig-leichte Heurigenjause geben einen kulinarischen und vinophilen Einblick in das frühlingshafte Weinviertel. Vor allem Weinliebhaber kommen bei diesem Angebot voll auf ihre Kosten.

In den Sommermonaten wird im Weinviertel getafelt. Kochkunst auf höchstem Niveau in Form von einem aus regionalen Zutaten kreierten 5-gängigen Menü, Weinviertler Weine, regionaltypische musikalische Begleitung – und all das serviert an einem lauen Sommerabend unter freiem Himmel an langen, stilvoll gedeckten Tafeln an außergewöhnlichen Orten und Plätzen des Weinviertels ermöglicht Genuss für alle Sinne. „Tafeln im Weinviertel“ – das Original unter den Tafeln-Events – hat sich bereits bis weit über die Grenzen einen Namen gemacht. Ambiente, Kulinarik, Weinviertler Weine, herzliche Gastgeber und die genussvolle Gelassenheit der Region garantieren dabei einen unvergesslichen Abend. Um den Abend in vollen Zügen genießen zu können, werden spezielle Urlaubsangebote geboten. Diese können wahlweise mit einer Nächtigung oder mit zwei Nächtigungen gebucht werden, Taxitransport zwischen Tafel und Unterkunft ist selbstverständlich bei nicht fußläufigen Distanzen inkludiert. (Aufgrund der Situation mit der Corona-Pandemie mussten die diesjährigen Termine für „Tafeln im Weinviertel“ in die Saison 2021 verlegt werden.)

Während man die ganze Saison über die Region per Rad entlang der vielfältigen Radrouten und –wege erkunden oder entlang des 153 km langen Jakobsweges Weinviertel pilgern kann und von regionalen Spitzenköchen und heimischen Produzenten kulinarisch verwöhnt wird, liegt der Schwerpunkt im Herbst ganz klar auf dem Thema Wein.

Im frühen Herbst, wenn für die Winzer die arbeitsreiche Weinlese beginnt, fängt für Genießer die vielleicht schönste Zeit im Weinjahr an: Die warme Herbstsonne taucht die bunte Landschaft in goldenes Licht und der Weinherbst Niederösterreich lockt ins sanft-hügelige Weinviertel. Von Kellergassenfesten über Weinkulinarien bis hin zu Weinlesefesten: Bei zahlreichen stimmungsvollen Festen entlang der Weinstraße Weinviertel können Besucher den Wein in all seinen Facetten genießen.

Nach den Weintaufen und Weinsegnungen im Spätherbst findet die Saison im Weinviertel vor Weihnachten mit dem „Weinviertler Advent“ ihren Ausklang. Weihnachtlich geschmückte Kellergassen, liebevoll arrangierte Adventmärkte mit Traditionellem und Handgefertigtem laden im Weinviertel ein, die besinnlichste Zeit des Jahres gelassen und fernab von Trubel zu erleben. Auch ein umfangreiches kulturelles Rahmenprogramm für Groß und Klein wird bei den Adventmärkten in Kellergassen und auf historischen Schauplätzen geboten.

Was ist LEADER und warum setzen wir uns für derartige Themen ein?

Hinter dem abgekürzten Begriff „LEADER“ verbirgt sich eine Regionalentwicklungsinitiative die für eine Vielzahl an Entwicklungsimpulsen und Innovationen im ländlichen Raum sorgt. Gemeinsam mit den BürgerInnen, Gemeinden, Wirtschaftsbetrieben und regionalen Stakeholdern setzen die LEADER-Regionen dort an wo regionale Impulse gefordert sind. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, dass ein solches System sofort auf regionale Problemfelder maßgeschneiderte Lösungen finden kann.

Im Weinviertel haben sich die vier LEADER-Regionen

· LEADER Region Weinviertel Ost www.weinviertelost.at

· LEADER Region Weinviertel-Manhartsberg www.leader.co.at

· LEADER Region Weinviertel-Donauraum www.leaderwd.at

· LEADER Region Marchfeld www.regionmarchfeld.at/regionleader

zusammengeschlossen, um das Regionsbewusstsein im Weinviertel zu heben.

Im Gegensatz zu anderen Regionen Österreichs verfügen die WeinviertlerInnen noch über ein eher schwach ausgeprägtes Regionsbewusstsein. Regionalität gewinnt jedoch immer mehr an Bedeutung. Im Wettbewerb können jene Regionen ihre Ressourcen am besten mobilisieren, die sich gekonnt vermarkten.

Daher setzen die Weinviertler LEADER-Regionen nun aktiv Maßnahmen, um das Bewusstsein für das Weinviertel zu stärken. Wesentlich ist, den Stolz (Heimatbezug) auf und das Wissen über die eigene Region zu steigern und die Aufmerksamkeit der umliegenden Regionen auf das Weinviertel zu erhöhen.

Fotos: Imre Antal und Christine Filipp

Text: Presse - Leader Region Weinviertel Ost, 16. Jun. 2020

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