Gen-Defekt verkürzt Überleben und sollte gezielt behandelt werden

Gesundheit & Familie

Kindliche Hochrisiko-Tumore

Gen-Defekt verkürzt Überleben und sollte gezielt behandelt werden

12. Jun. 2021 | Wien

Neuroblastome, die häufigsten soliden Tumore außerhalb des Gehirns bei Kindern, gehen mit einer schlechteren Überlebenschance einher, wenn sie genetische Veränderungen im ALK-Gen aufweisen und zur Hochrisikogruppe gehören. Das zeigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der St. Anna Kinderkrebsforschung gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen in einer internationalen Zusammenarbeit. Zukünftig ist es denkbar, bei Nachweis solcher Veränderungen eine Behandlung mit ALK-Hemmern in Studien am Beginn der Therapie einzusetzen. Die Arbeit wurde im renommierten Journal of Clinical Oncology veröffentlicht.

Genetische Veränderungen im sogenannten ALK-Gen und dem dazugehörigen Protein können das Wachstum von bösartigen Nerventumoren bei Kindern anfeuern. Diese Nerventumore, nämlich Neuroblastome, sind Neubildungen außerhalb des Gehirns, die bereits bei der Embryonalentwicklung entstehen. Bei einer sehr aggressiven Form von Neuroblastomen (Hochrisiko-Neuroblastome) haben sich bestimmte genetische Veränderungen in ALK nun erstmals als unabhängige Vorhersagemarker für ein kürzeres Überleben erwiesen.

Überleben durch gezielte ALK-Hemmung?

ALK steht für „anaplastische Lymphomkinase“, ein Protein, das bei Aktivierung das Tumorwachstum fördert. „Unsere Ergebnisse sprechen für den Einsatz eines ALK-Hemmers gemeinsam mit Chemotherapie und Immuntherapie am Beginn der Behandlung von Hochrisiko-Neuroblastomen mit einer ALK-Mutation oder
-Amplifikation (Anm.: Vermehrung des betroffenen DNA-Abschnitts). Diese Patientinnen und Patienten sollten daher in zukünftigen Studien ganz gezielt einen ALK-Hemmer erhalten“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Ruth Ladenstein, Ko-Senior-Autorin der Studie und Leiterin der Gruppe „Studien & Statistik für integrierte Forschung und Projekte (S2IRP)“ an der St. Anna Kinderkrebsforschung.

Ko-Erstautorin Dr. Ulrike Pötschger, Senior-Statistikerin der Gruppe S2IRP, ergänzt: „Aber auch in einer späteren Phase der Behandlung, wenn Patientinnen und Patienten eine Immuntherapie bekommen, um den bisherigen Behandlungserfolg aufrechtzuerhalten, sind ALK-Veränderungen ein Risikofaktor für das Überleben.“ Daher spricht sich Ladenstein dafür aus, eine Therapie mit ALK-Hemmern in allen Phasen der modernen Behandlung des Hochrisikoneuroblastoms zu integrieren.

ALK-Veränderungen sind ein Risikofaktor

Die vorliegende Phase-III-Studie der International Society of Pediatric Oncology Europe Neuroblastoma Group (SIOPEN) schloss 3.334 Personen mit einem Hochrisiko-Neuroblastom ein.
Insgesamt waren Veränderungen in ALK ein signifikanter Marker für ein kürzeres Überleben beim Hochrisiko-Neuroblastom. Aber auch die alleinige Auswertung von ALK-Amplifikationen ging mit einem schlechteren Langzeitüberleben der Patientinnen und Patienten einher. Ein Teil der ALK-Mutationen erwies sich ebenfalls als alleiniger Risikofaktor für ein kürzeres Langzeitüberleben.

Publikation: 
Angela Bellini, Ulrike Pötschger et al. Frequency and prognostic impact of ALK amplifications and mutations in the European Neuroblastoma Study Group (SIOPEN) high-risk neuroblastoma trial (HR-NBL1). J Clin Oncol 2021, June 11. DOI: 10.1200/JCO.21.00086. https:ascopubs.org/doi/abs/10.1200/JCO.21.00086

Quelle: Copyright APA-OTS Originaltext-Service und St. Anna Kinderkrebsforschung
Alle Rechte vorbehalten
Fotocredit: Harald Eisenberger
Personen: Univ.-Prof. Dr. Ruth Ladenstein, MBA, cPM

Text: St. Anna Kinderkrebsforschung, 12. Jun. 2021

weitere Artikel zum Thema Gesundheit:

Fünf MitarbeiterInnen in den wohlverdienten  Ruhestand verabschiedet

Pensionistentröpferl

Gesundheit & Familie Fünf MitarbeiterInnen in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet

06. Feb. 2022 | Mistelbach

Im Rahmen einer Ehrung mit Übergabe des „Pensionistentröpferls des PBZ Mistelbach“ erging ein herzliches Dankeschön für insgesamt 103 Dienstjahre an fünf Neoruheständler des Pflege- und Betreuungszentrums (PBZ) Mistelbach.

Tamara Pöschl zur Leitung des Wohnbereiches Erdgeschoss bestellt

PBZ Gänserndorf

Gesundheit & Familie Tamara Pöschl zur Leitung des Wohnbereiches Erdgeschoss bestellt

19. Jän. 2022 | Gänserndorf

Das NÖ Pflege- und Betreuungszentrum (PBZ) Gänserndorf freut sich über eine neue Pflege- und Betreuungsmanagerin.

Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege in Mistelbach

Seit 70 Jahren

Gesundheit & Familie Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege in Mistelbach

18. Jän. 2022 | Mistelbach

Die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in Mistelbach stellt bereits seit über 70 Jahren einen sichtbaren Bildungsauftrag im Weinviertel.

Frühere Artikel mit Monatswahl

Frühere Artikel mit Monatswahl

Allgemeine Nutzungsbedingungen / DSGVO

Diese Webseite verwendet Cookies. Bitte lese unsere Datenschutzrichtlinien durch. Um auf unsere Webseite zu gelangen, drücke bitte auf Akzeptieren!

Cookies die wir verwenden

Diese Webseite verwendet Cookies. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzrichtlinien durch. Um auf unsere Webseite zu gelangen, drücken Sie bitte auf akzeptieren!

PHPSESSID
PHP für innere Verwendung. Session Identifizierung, ist aktiv bis zur Schließung des Browser.

gtc_lang
Die Programiersprache der Webseite. Das hat auf der Webseite immer HU Wert. Wird vom Administrations-System verwendet. Läuft nach einem Monat ab.

gtc_gdpr
Wird für die DSGVO Akzepierung verwendet, läuft nach 3 Monaten ab.

GTC_ENTITY_user
Für registrierte User. Wenn mann registriert ist, enthält es eine unique Identifikation, mit welcher der User automatisch bei der wieder-Öffnung des Browsers eingeloggt wird. Auf dieser Seite gibt es zur Zeit keine Registration.

Die Seite verwendet keine speziellen Cookies die die Daten des Users behandeln, sondern nur ausschließlich welche, die nicht auf die Daten der User zugreifen.

Falls wir in Zukunf Marketing-Cookies verwenden, finden sie die Liste der Cookies auf dieser Seite und können dann den entsprechenden Kasten zur Akzeptanz anklicken..