Neue Hoffnung für Menschen mit Allergieerkrankungen

Gesundheit & Familie

Unterstützung für Allergieforschung

Neue Hoffnung für Menschen mit Allergieerkrankungen

21. Mai. 2020 | St. Pölten

In Niederösterreich wird zum Wohle des Menschen in allen Bereichen der Medizin gearbeitet und geforscht. Wie überall, liegt derzeit auch in Niederösterreich der Fokus der Medizin auf der Bekämpfung des Coronavirus und auf der Entwicklung eines Impfstoffes und Heilmittels. Dennoch ist es wichtig, auch jetzt in andere Bereiche innovativer und zukunftsweisender Forschung für die Bevölkerung zu investieren. „Gerade Allergien führen zu massiven Einschränkungen und großen gesundheitlichen Problemen für die Bevölkerung. Wir wollen daher mit einem weltweit einzigartigen Zentrum für Allergieforschung eine neue Hoffnung für Menschen mit Allergieerkrankungen geben“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Mit dem Danube Allergy Research Cluster entsteht ein neues Zentrum für Allergieforschung, das an der Diagnose, Behandlung und Prävention von allergischen Erkrankungen arbeiten wird. Das Land Niederösterreich unterstützt dieses Vorhaben für die nächsten drei Jahre mit insgesamt rund 7,6 Millionen Euro. „Gesundheit ist einer der Schwerpunkte unserer Landespolitik und wird nicht umsonst als das höchste Gut des Menschen bezeichnet. Gerade die Pollensaison ist aber jedes Jahr aufs Neue eine enorme gesundheitliche Herausforderung für viele Betroffene. Bei diesem Zentrum wollen wir daher vor allem den Nutzen für die Bevölkerung in den Fokus stellen“, führt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner aus.

Im Danube Allergy Research Cluster werden in 16 verschiedenen Forschungsprojekten bis zu 96 Personen zum Thema Allergien forschen. Im Rahmen dieser Forschungsprojekte werden unter anderem neue Verfahren entwickelt, um allergischen Erkrankungen besser vorbeugen zu können; neue Impfstoffe, beispielsweise gegen Gräserpollenallergien, entwickelt, um allergische Erkrankungen noch besser behandeln zu können; und neue Allergiechips entwickelt, um eine bessere und schnellere Diagnose von Allergien zu ermöglichen. International führende Forscherinnen und Forscher sowie Klinikerinnen und Kliniker in der Allergieforschung aus Niederösterreich und Wien werden im Rahmen dieser Projekte zusammenarbeiten.

Zusätzlich werden die talentiertesten Nachwuchswissenschafterinnen und Nachwuchswissenschafter aus der ganzen Welt nach Niederösterreich und Wien kommen, um an diesem Vorhaben mitzuwirken. Ein internationales PhD-Programm mit Allergiefokus wird ebenfalls Teil des Forschungsprogramms sein. Bis zu 17 internationale PhD-Studierende werden ihre Ausbildung im Rahmen des Projektes dadurch abschließen können.

Ab 2021 wird von der Karl Landsteiner Privatuniversität auch ein Weiterbildungslehrgang online und vor Ort in Krems angeboten. Der Lehrgang bietet Medizinerinnen und Medizinern sowie Klinikerinnen und Klinikern die Möglichkeit, Fachwissen im Bereich der Allergologie zu erwerben und von den neuesten Erkenntnissen der Forschung auf diesem Gebiet zu profitieren. „Durch den Danube Allergy Research Cluster werden wir auch eine wissenschaftliche Vorreiterrolle einnehmen und den Wissenschafts- und Gesundheitsstandort nachhaltig stärken. Denn vom Danube Allergy Research Cluster werden auch alle Medizinerinnen und Mediziner sowie Klinikerinnen und Kliniker nachhaltig profitieren. Das kommt in weiterer Folge jedem und jeder Einzelnen zu Gute“, freut sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Am Danube Allergy Research Cluster beteiligt sind die Karl Landsteiner Privatuniversität, die Medizinische Universität Wien, die Universität für Bodenkultur (IFA Tulln), die Veterinärmedizinische Universität Wien, das Austrian Institute of Technology (Standort Tulln) und die Universitätskliniken St. Pölten und Krems.

Geleitet wird dieses Zentrum von Univ.-Prof. Dr. Rudolf Valenta, einem der anerkanntesten Forscher auf dem Gebiet der Allergologie. „Der neue Danube Allergy Research Cluster ist eine große Chance für die Allergieforschung in Niederösterreich. Wir freuen uns schon alle sehr auf eine fruchtbare Zusammenarbeit. Bereits 30 Prozent der Weltbevölkerung leiden derzeit an Allergien, und die Zahlen steigen. In 10 bis 15 Jahren werden es mehr als 50 Prozent sein, denn Studien in Geburtskohorten zeigen, dass bereits jetzt 50 bis 60 Prozent der Kinder bei Schuleintritt allergische Sensibilisierungen haben und damit anfällig sind, Allergien zu entwickeln“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Rudolf Valenta, Leiter des Danube Allergy Research Clusters. Daher sei es laut dem Experten notwendig „die Diagnosen zu verbessern sowie innovative Behandlungs- und Präventionsmethoden zu erforschen“.

Eines der Forschungsprojekte wird von Priv.-Doz. DI Dr. Angela Sessitsch, Vizepräsidentin der Österreichische Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT) und Head of Competence Unit Bioresources des AIT Austrian Institute of Technology, Wien, geleitet. „In schlecht belüfteten Wohnräumen, wie zum Beispiel im Badezimmer, findet man oft Schimmelpilze an den Wänden, teils auch hinter Möbelstücken. Schimmelpilze findet man auch in Blumentöpfen und sogar in Lebensmitteln, aber auch in Klimaanlagen oder Luftbefeuchtern. Viele Menschen leiden an Allergien und reagieren auch auf Schimmelpilzsporen. Während eine Reihe typischer Schimmelallergene mittlerweile sehr gut erforscht ist, und auch in der Diagnostik zum Einsatz kommt, gibt es eine große Anzahl an bislang unbekannten Schimmelallergenen. Das hat unter anderem mit der schier unvorstellbaren Biodiversität der Pilze zu tun, aber auch mit komplexen Interaktionen von Pollen, Pilzsporen, Bakterien und anderen Luftbestandteilen. Das AIT Austrian Institute of Technology verfügt über eine langjährige Erfahrung mit der Untersuchung von luftgetragenen Pilzen in Innenräumen sowie im Außenbereich und hat in den letzten Jahren eine Sammlung von Pilzen aus sehr unterschiedlichen Lebensräumen angelegt. Diese Sammlung wird eingehend hinsichtlich allergener Wirkung untersucht werden, um letztendlich verbesserte Diagnose- und Therapiemöglichkeiten entwickeln zu können“, so Priv.-Doz. DI Dr. Angela Sessitsch über ihr Forschungsprojekt.

Prim. Univ.-Prof. Dr. Franz Trautinger, Leiter der Universitätsklinik für Haut-und Geschlechtskrankheiten St. Pölten und Universitätsprofessor an der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems erklärt: „Wir möchten eine praxisrelevante Studie mit einem neuen Allergietest mit Mikrochips durchführen. Die molekulare Diagnostik eröffnet uns dabei neue Möglichkeiten in der klinisch praktischen Patientenversorgung, weil sie uns ein breiteres Bild zeigt. Für viele Menschen mit Allergien könnte ein enormer Zusatznutzen entstehen, da eine viel differenziertere Diagnose möglich wird.“

Foto von Free-Photos auf Pixabay 

Text: (APA-OTS) /NÖ Landesregierung, 21. Mai. 2020

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